So verlief die hochklassige Universum Boxing Night 14 bei der WBC-Convention!

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Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14, Waage, Hamburg, 10.12.2024
WBC-International Silver Title-Träger: Mourad Aliev (FRA) und Matchmaker Marlon Esteban.
© Torsten Helmke

Erstmalig tagte die WBC in Deutschland. Hamburg war Mittelpunkt der Boxwelt und präsentierte sieben hochklassige WBC-Titelkämpfe.

Welch eine Nacht voller hochklassiger Kämpfe und großer Emotionen! Die WBC lud zur großen Convention ein und wählte zum ersten Mal in ihrer langen Geschichte Deutschland als Austragungsort. Hamburg war die Stadt der Stunde, und im noblen Grand Elysée Hotel versammelten sich die Stars der Szene. Neben internationalen Namen wie Lennox Lewis, Eddie Hearn oder auch Turki Al-Sheikh pilgerten ebenfalls deutsche Größen wie Boxen1-Gründer Ebby Thust oder Universum-Chef Ismail Özen-Otto mit Schwiegervater und Milliardär Dr. Michael Otto zur Convention.

Aufwühlende Tage für Universum-Chef Ismail Özen-Otto

Ismail Özen-Otto
© Torsten Helmke

Für Ismail Özen-Otto waren es derweil sehr aufwühlende Tage. Mitte November verlor er seinen geliebten Vater bei einem Verkehrsunfall in Hamburg, die Trauer war enorm. Erschwerend kam hinzu, dass Ismail Özen-Otto an der Beisetzung seines Vaters nicht teilnehmen durfte, da der kurdische Aktivist ein Einreiseverbot in der Türkei auferlegt bekam. Dies wünscht man wahrlich nicht einmal seinem schlimmsten Feind.

Doch für Trübsalblasen war kaum Zeit. Schon im Dezember stand die WBC-Convention an, die Universum Box-Promotion entscheidend mitprägte. Im üppigen Rahmenprogramm war vorgesehen, dass am Donnerstag eine hochklassige Boxveranstaltung mit einigen WBC-Titelkämpfen stattfinden sollte. Schnell fiel die Wahl auf Universum Box-Promotion, die zweifellos zu den größten und bedeutendsten Promotions in Deutschland zählt. Ideal also, um solch einen sportlich hochklassigen Abend auch zu realisieren, wofür sich Matchmaker Marlon Esteban couragiert und professionell einsetzte.

Unglaubliche sieben WBC-Titelkämpfe wurden am Ende in Hamburg bis spät in die Nacht präsentiert. Eine Anzahl, die vermutlich in Deutschland ein absolutes Novum darstellt. Es ist kaum denkbar, dass es jemals eine nationale Veranstaltung gab, bei der sieben signifikante Titelkämpfe zeitgleich präsentiert wurden.

Mourad Aliev stoppt überzeugend Davide Brito im Hauptkampf

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14, Hamburg, 12.12.2024
WBC-International Silver Title: Mourad Aliev (FRA) – Davide Brito (ITA)
© Torsten Helmke

Wenn sieben hochwertige WBC-Titelkämpfe auf dem Plan stehen, dann ist es schwierig, einen einzelnen Kampf als Hauptkampf hervorzuheben. Am Ende muss jede Veranstaltung jedoch einen Anfang sowie ein Ende haben, wodurch der Schwergewichtskampf von Mourad Aliev (13-0) als Main Event fungierte. Aliev blickt auf eine sehr fundierte Amateurlaufbahn zurück und machte weltweit Schlagzeilen mit seinem kontroversen Sitzstreit bei den Olympischen Spielen in Tokio, wo er im Viertelfinale ausschied und sich unfair behandelt fühlte. Daraufhin wechselte er ins Profilager und stand nach zwei Jahren vor seinem 13. Profikampf.

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Der 2,02 m große französisch-aserbaidschanische Modellathlet verteidigte seinen WBC-International-Titel gegen den Italiener Davide Brito (6-1), der im vergangenen September bereits auf einer Universum-Veranstaltung zu sehen war. Dort konnte er den schlagstarken Ali Kiydin (16-6) verdient nach Punkten über die Distanz ausboxen. Nun sollte das gegen den baumlangen Aliev jedoch eine bedeutend kompliziertere Aufgabe werden.

Der Hauptkampf begann gegen 0:30 Uhr, und beide Boxer versuchten, sich mit der Führhand zu etablieren. Das gelang Aliev tendenziell besser, ohne jedoch die ganz großen Hände anzusetzen. Ab der dritten Runde folgten zunehmend Powerpunches von Aliev, die Brito zusetzten. Dieser fand kaum in den Kampf und versuchte fortan, in die Aktionen mit Aliev mitzuschlagen, was den Kampf zwar munterer erscheinen ließ, aber zugleich auch gefährlicher für Brito. Das Ende sollte dann in Runde 6 erfolgen, als Aliev einige linke Haken platzierte, woraufhin Brito nicht nur zu Boden fiel, sondern direkt aus dem Ring stürzte. Zwar gelang es ihm, noch einmal in den Ring zurückzukehren, doch der Ringrichter hatte genug gesehen und brach den Kampf ab.

Für Aliev war es der fünfte vorzeitige Sieg in Folge. Er festigt sein Ranking bei der WBC und dürfte bald auch ein Kandidat für die Top 10 werden. Zudem stieß er in die Top 30 bei BoxRec vor. Gute Aussichten also für Aliev, der eventuell im Jahr 2025 seine erste große internationale Bewährungsprobe erhalten könnte.

Serkay Cömert überzeugt beim ersten Titelkampf seiner Karriere

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14
Serkay Cömert vs. Yassin Hermi.
© Torsten Helmke

Mit Spannung wurde auch der WBC-International-Kampf im Mittelgewicht erwartet. Serkay Cömert (9-0) bestritt seinen ersten Titelkampf in der Karriere und trat gegen den starken Italiener Yassin Hermi (15-2-1) an, der im vergangenen Jahr mit zwei brachialen Actionkämpfen gegen Luca Chiancone (10-1-2) unter Beweis gestellt hatte, dass er keineswegs zur Laufkundschaft zählt. Cömert hätte ursprünglich schon im September einen ernsthaften Test erhalten sollen, doch Reiseschwierigkeiten verhinderten dies, wodurch es am Ende nur ein Stay-Busy-Kampf wurde. Umso fokussierter erschien die hessisch-kurdische Nachwuchshoffnung, denn er wollte unbedingt im Titelkampf glänzen.

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Eine der spannenden Fragen war zudem, wie Cömert die verlängerte Distanz von zehn Runden annehmen würde. Bei seinem Kampf gegen den Mexikaner Diego Carmona (11-3) war zu beobachten, dass er bei acht angesetzten Runden konditionell hinten heraus etwas abbaute, was in diesem Titelkampf zu einer echten Bedrohung hätte werden können. Doch Cömert blieb sehr kontrolliert und überstürzte nichts in Hamburg.

Die ersten beiden Runden waren überraschend ereignisarm. Zwar galten beide Boxer als feurige Fighter, doch sie schienen durchaus Respekt voreinander zu besitzen und tasteten sich überwiegend mit der Führhand ab. Es waren enge Runden, die jedoch Cömert etwas überzeugender gestaltete, wodurch Hermi schon unter Zugzwang geriet und mehr Mut in der Offensive entwickeln musste. Ein offensiverer Hermi spielte jedoch Cömert durchaus in die Karten, da er den Italiener kommen ließ und ihn dann mit harten Kontern bearbeitete – eine erfolgreiche Strategie. Von Runde zu Runde wurde Cömert dominanter, und in Runde 6 musste Hermi angeschlagen zu Boden.

Lob für einen überlegten und kontrollierten Kampf

Der Italiener bewies jedoch Kampfesgeist und konnte sich im Kampf halten, obwohl er fortan immer häufiger im Rückwärtsgang agierte. Cömert zeigte hingegen immer wieder variable Auslagenwechsel, angepasst an die Winkel, die Hermi im Rückwärtsgang vorgab. Insgesamt hinterließ Cömert einen sehr reifen Eindruck, sehr zur Freude von Ismail Özen-Otto, der begeistert die Leistung seines talentierten Schützlings verfolgte.

Am Ende ging der Kampf über die Distanz, und Cömert erhielt den einstimmigen Punktsieg mit Wertungen von 2x 99-90 und 100-89.

Auch Marlon Esteban zog ein positives Fazit: „Er hätte um diesen Titel eigentlich schon im September boxen sollen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ihm hat das Ganze eigentlich gutgetan, noch einmal einige Wochen mehr Vorbereitung zu bekommen, auch wenn in der Vorbereitung nicht alles einwandfrei gelaufen ist, da er Verletzungssorgen hatte. Nichtsdestotrotz sind wir sehr zufrieden mit dem Kampf, den er gemacht hat. Er hat absolut gezeigt, dass er auch auf diesem Niveau überlegt boxen kann.“

Jose Larduet enttäuscht und verliert gegen Bohdan Myronets

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14
Jose Larduet vs. Bohdan Myronets
© Torsten Helmke

Im Schwergewicht stand ein weiterer Kampf auf dem Programm. Der kubanische Weltklasseamateur Jose Larduet (13-1) war eines der ersten Signings bei Universum Box-Promotion und gehört seitdem zum festen Inventar des Boxstalls. In 270 Amateurkämpfen soll der Kubaner 238 Siege eingefahren haben, darunter mehrere gegen den usbekischen Doppel-Olympiasieger Bakhodir Jalolov (14-0). Die Erwartungshaltung war entsprechend groß, als seine Verpflichtung im Jahr 2019 bekanntgegeben wurde. Doch Larduets Profikarriere stagnierte über die Jahre, nicht zuletzt aufgrund mangelnden Trainingsfleißes, was immer wieder für Unmut bei Ismail Özen-Otto sorgte.

Nun trat Larduet gegen den stärkeren Bohdan Myronets (10-1) an, was in der jüngeren Vergangenheit selten der Fall war. Myronets, ein Produkt der ukrainischen Boxschule, sorgte in Großbritannien für Furore, indem er überraschend als b-side Kash Ali (21-3) und Nathan Gorman (19-3) besiegte. Zwar bringt Myronets über 20 Kilogramm weniger auf die Waage als Larduet und ist physisch entsprechend schwächer einzuschätzen, doch boxerisch erwies er sich als ernstzunehmender Gegner.

Dies zeigte sich früh im Kampf: Myronets bewegte sich gut im Ring, während Larduet den Kampf zu gestalten versuchte und nach vorne ging. Doch viele seiner Aktionen verpufften, da er sie kaum vorbereitete. Stattdessen war es Myronets, der den Kubaner immer wieder geschickt abfing. Larduet geriet frühzeitig unter Zugzwang, konnte jedoch ab der vierten Runde stärker werden. Er stellte Myronets zunehmend und feuerte harte Schläge zum Körper ab, die wuchtig und schmerzhaft wirkten.

In der mittleren Phase des Kampfes schien es, als könnte Larduet seinen Gegner mit seiner physischen Stärke zermürben. Doch das gelang ihm nicht, und die Endphase blieb offen.

Myronets erhält den verdienten Punktsieg – große Ernüchterung bei Universum

In der Schlussphase des Kampfes wurde es zur Frage der Physis: Welches Schwergewicht hat mehr Energie im Tank? Da Larduet durchweg offensiv agierte, konnte er das Tempo in den hinteren Runden nicht mehr vollständig halten, was Myronets zurück in den Kampf brachte. Der Ukrainer agierte weiterhin clever. Zwar lieferte er in Hamburg keine überragende Leistung, doch seine Beweglichkeit, gute Kondition und ausgeprägte Nehmerqualitäten machten den Unterschied. Er bot Larduet einen harten und unbequemen Kampf, der über die volle Distanz von zehn Runden ging.

Am Ende werteten die Punktrichter den Kampf mit 2:1 für Myronets – ein verdienter Sieg in einem engen Duell.

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Die Enttäuschung bei Universum war spürbar, hatte man doch große Pläne für Larduet, inklusive potenzieller Kämpfe in Saudi-Arabien. Durch diese Niederlage rücken diese Träume jedoch in weite Ferne. „Die Niederlage von Larduet kam sehr unerwartet, aber so ist es halt, wenn Talent vor der Arbeit steht. Der Boxsport muss gearbeitet werden, und Larduet hat bei all seinen letzten Vorbereitungen nicht hart genug gearbeitet, um auf diesem Niveau zu überzeugen.“

Es gibt jedoch Hoffnung, dass diese Niederlage ein Wendepunkt in Larduets Karriere sein könnte: „Für die weitere Karriere von Larduet wird dies aber kein Abbruch sein. Er hat schon genug Kämpfe bestritten, hat auch als Amateur den ein oder anderen Kampf verloren. Er ist eine Kämpfernatur, und vielleicht ist es genau das, was er mal gebraucht hat, um davon wieder aufzustehen und es sich selbst zu beweisen. Allerdings wird es natürlich jetzt schwieriger, ihn in einem bedeutsamen Kampf zu bekommen.“

Ermal Hadribeaj siegt knapp nach Punkten

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14
Ermal Hadribeaj vs. Eddy Colmenares
© Torsten Helmke

Das albanische Superweltergewicht Ermal Hadribeaj (20-0-1), der bei der WBC gerankt ist, verteidigte auf der Undercard seinen WBC-International-Titel. Bereits bei der letztjährigen WBC-Convention in Usbekistan hatte Hadribeaj als aktiver Boxer für Aufmerksamkeit gesorgt, als er den Ex-Weltmeister Carlos Molina (39-15-2) stoppte. Seitdem kämpfte er in Deutschland und feierte zwei Siege auf Universum-Veranstaltungen. Sein Gegner, der schlagstarke Venezolaner Eddy Colmenares (9-2-1), hatte im August in Argentinien einen beeindruckenden Auswärtssieg errungen und war seither WBC-Latino-Titelträger.

Obwohl Colmenares als ernstzunehmender Gegner galt, wirkte Hadribeajs Vorbereitung fragwürdig: Neben einem kleinen Showkampf in Miami im November wurde er zudem in Nachtclubs gesichtet – ein Verhaltensweise, das Fragen zu seiner Professionalität aufwarf.

Im Kampf zeigte Hadribeaj jedoch zunächst eine solide Leistung. Er setzte Colmenares früh unter Druck, der Venezolaner fand zunächst keinen Rhythmus und schlug häufig ins Leere. Doch ab der dritten Runde wendete sich das Blatt. Colmenares brachte harte Körpertreffer ins Ziel, die Hadribeajs Beweglichkeit und Kondition zunehmend beeinträchtigten. Nach einer ausgeglichenen dritten und vierten Runde dominierte Colmenares die mittlere Kampfhälfte mit wuchtigen Treffern zum Körper. Hadribeaj wurde langsamer, suchte häufig den Clinch und zeigte Schwächen, die in der Vergangenheit weniger auffällig waren.

Auch in der Schlussphase blieb Colmenares der aktivere Boxer, während Hadribeaj nur in der letzten Runde auf Augenhöhe agieren konnte. Insgesamt präsentierte sich Hadribeaj physisch schwächer als gewohnt. Die Körpertreffer des Gegners hatten sichtbare Spuren hinterlassen, doch auch er selbst verkaufte sich unter Wert.

Das Urteil der Punktrichter fiel umstritten aus: Neben einem 95-95 sahen zwei Punktrichter Hadribeaj mit 97-93 vorn, wodurch er den Kampf knapp für sich entschied.

Benjamin Gavazi stoppt Branimir Malenica

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14
Branimir Malenica – Benjamin Gavazi
© Torsten Helmke

Im Rahmen der Veranstaltung fand auch ein packendes nationales Duell statt: Branimir Malenica (10-1) verteidigte seinen WBC-International-Silver-Titel im Halbschwergewicht gegen Benjamin Gavazi (19-1). Malenica hatte sich im Januar mit einem beeindruckenden vorzeitigen Sieg über Ahmed Dananovic (12-2-1) in den Fokus gerückt, während Gavazi zuletzt weniger aktiv war, aber 2021 die deutsche Meisterschaft errungen hatte.

Der Kampf begann furios, da beide Boxer auf Abtastphasen verzichteten und von Beginn an Druck machten. Malenica, bekannt für seine physisch geprägte und offensive Herangehensweise, war besonders druckvoll, zeigte sich jedoch auch anfällig in der Defensive. Gavazi nutzte diese Lücken geschickt mit Kontern aus und blieb über die gesamte Distanz der ökonomischere Boxer. Während Malenica zunehmend seine Deckung vernachlässigte, traf Gavazi mit nahezu jedem Jab und kontrollierte das Geschehen immer mehr.

In der zehnten und letzten Runde setzte Gavazi den Schlusspunkt. Mit einer Serie von Treffern brachte er Malenica in Schwierigkeiten, und der Ringrichter brach den Kampf ab, um den angeschlagenen Boxer zu schützen. Dieser Sieg markiert einen wichtigen Meilenstein in Gavazi’s Karriere, der nicht nur die Buchmacher überraschte, sondern auch seine Ambitionen auf höhere Aufgaben unterstrich. Möglicherweise bildet der Kampf einen Wendepunkt in dessen Karriere.

Henry Grün siegt vorzeitig gegen einen Olympiateilnehmer

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14
Schaut gut aus und ist siegreich: Henry Grün.
© Torsten Helmke

Auch das Superweltergewicht Henry Grün (7-0) präsentierte sich in Hamburg. Obwohl es kein Titelkampf war, stand mit dem Venezolaner Jonny Sanchez (20-4) ein erfahrener Gegner im Ring. Grün gehört zu den vielversprechenden Nachwuchstalenten bei Universum, die sich noch am Anfang ihrer Karriere befinden, aber durch kontinuierliche Fortschritte auf internationalem Niveau etablieren wollen.

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Grün traf mit Sanchez auf einen Veteranen, der in der Vergangenheit als starker Amateur glänzte und sogar an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teilnahm. Doch während Sanchez in seiner Heimat viele Siege sammeln konnte, verlor er die Auswärtskämpfe konstant. Dennoch galt es einen gut ausgebildeten Boxer keineswegs zu unterschätzen.

Der Kampf begann ausgeglichen. In der ersten Runde war Sanchez der aktivere Boxer und etablierte seinen Jab besser, während Grün sich beweglich, aber offensiv zurückhaltend zeigte. Doch ab der zweiten Runde fand Grün besser in den Kampf und landete erste harte Treffer. Nach der dritten Runde kam es dann zur überraschenden Wendung: Sanchez blieb in der Pause in seiner Ecke sitzen und gab den Kampf aufgrund einer Verletzung auf.

Für Henry Grün bedeutete dieser Sieg den siebten Erfolg im Jahr 2024 und einen gelungenen Abschluss seines Debütjahres als Profi. Mit dieser Bilanz hat sich der junge Boxer als eine vielversprechende Hoffnung für die Zukunft positioniert.

Die weiteren Resultate in Hamburg – Asley Gonzalez Macias bleibt Weltmeisterin

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14, 12.12.2024, Hamburg.
WBC-Weltmeisterschaft: Asley Gonzalez (MEX) – Mary Romero (ESP)
© Torsten Helmke

Am Donnerstag präsentierte Universum Box-Promotion im Rahmen der WBC-Convention insgesamt 11 Kämpfe im festlichen Ambiente des Grand Elysée Hotels in Hamburg. Einer der weiteren Kämpfe war die WBC-Weltmeisterschaft der Frauen im Superfliegengewicht. Asley Gonzalez Macias (17-2) verteidigte ihren Titel erfolgreich gegen Mary Romero (10-7). Obwohl Romero zunächst ihre Reichweitenvorteile ausspielte, übernahm Gonzalez im Verlauf des Kampfes die Kontrolle und brachte ihre Gegnerin in der fünften Runde in Bedrängnis. Am Ende stand ein verdienter und komfortabler Punktsieg für die Mexikanerin fest.

Im Atomgewicht fand ein Rematch um den WBC-Silvertitel statt. Esneidy Rodriguez Olmos (9-0-1) traf erneut auf Sana Hazuki (12-10-1), nachdem sie das erste Duell im September knapp für sich entscheiden konnte. Auch diesmal bewies die ungeschlagene Mexikanerin ihre Klasse und gewann nach einem engen Kampf erneut mit 2:1 Punktrichterstimmen. Eine absolut vertretbare Entscheidung.

Ein weiteres Highlight des Abends war das erfolgreiche Profidebüt des talentierten bulgarischen Leichtgewichts Radoslav Rosenov (1-0). Der Usbeke Shokhjakhon Abdullaev (3-0) setzte ebenfalls seine Siegesserie fort und überzeugte mit einer soliden Leistung.

Die großartige Rückkehr von Billy Dib

Boxen: 62nd WBC Annual Convention, Universum Boxing Night #14, Hamburg, 12.12.2024
Billy Dib (AUS) – Atilla Kayabasi (GER)
© Torsten Helmke

Eine besondere und emotionale Geschichte schrieb der Australier Billy Dib (49-6), der nach über zweieinhalb Jahren Pause ein beeindruckendes Comeback feierte. Dib, der vor zwei Jahren gegen das Burkitt-Lymphom, eine aggressive Krebsform, kämpfte, kehrte nicht nur ins Leben, sondern auch in den Ring zurück. In einem acht Runden andauernden Kampf besiegte er Atilla Kayabasi (12-17) einstimmig nach Punkten und bewies, dass seine Kämpfernatur ungebrochen ist.

 

Der Kampfabend war ein voller Erfolg – im Februar soll es weitergehen

Promoter Ismail Özen-Otto und Matchmaker Marlon Esteban.
© Torsten Helmke

Insgesamt erlebte die Boxwelt einen großartigen Kampfabend in Hamburg, präsentiert von Universum Box-Promotion. Ob Knockouts, starke Leistungen, enge Kämpfe oder Upsets – alles wurde geboten, sodass man restlos zufrieden zurückblicken kann. Auch die Prominenz am Ring zeigte sich äußerst angetan vom Geschehen und signalisierte Bereitschaft, regelmäßig Universum-Veranstaltungen zu verfolgen. Umso passender also, dass Universum und DAZN um eine langfristige Partnerschaft bemüht sind.

Zufriedenheit äußerte auch Matchmaker Marlon Esteban nach der Veranstaltung. Auf Boxen1-Nachfrage resümierte er: „Mich persönlich hat es sehr gefreut, den historischen WBC-Kampfabend in Hamburg, in meiner Heimatstadt, organisieren zu dürfen – und dafür die gesamte Fightcard als Matchmaker zu erstellen. Was mich am meisten freut, ist die Tatsache, dass wir die Kämpfe schon seit über acht Wochen fixiert haben und dass ich es geschafft habe, dass an diesen Kampfpaarungen nichts gerüttelt wurde. Das hat uns allen eine sehr gute Planungssicherheit gegeben, aber auch den Kämpfern die optimale Möglichkeit, sich auf die Kämpfe vorzubereiten.“

Nun werden verdientermaßen die anstehenden Feiertage genossen, und der Blick richtet sich auf das neue Jahr, in dem Universum Box-Promotion weiterhin mit gewohnter Qualität und Hingabe den Boxsportfreunden in Deutschland hochklassige Kampfabende präsentieren möchte:
„Die nächste Universum Boxnacht lässt natürlich nicht lange auf sich warten. Wir werden die ein oder andere Gym-Fight Night dazwischen einbauen, ehe wir uns spätestens Mitte Februar wieder zum ganz großen Kampfabend treffen.“



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