So verlief am Samstag das mexikanische Miura-Event auf <a href="https://dazn.prf.hn/click/camref:1100l3ARzv" target="_blank" rel="noopener">DAZN</a>

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Der Hauptkampf des Abends: Jose Andres Teran vs. Agustin Perez Balbuena. © Miura Boxing

Miura Boxing präsentierte am Samstag eine mexikanische DAZN-Veranstaltung mit 9 packenden Profikämpfen.

Am letzten Samstag war so einiges geboten im Profiboxen. Zum einen gab es die große PBC-PPV-Card mit Gervonta Davis und David Benavidez, zugleich boxte aber auch Subriel Matias gegen Liam Paro in Puerto Rico. Folglich ist es naheliegend, dass weitere Konkurrenzveranstaltungen nur schwerlich oder wenig Beachtung erfahren. Einer der Leidtragenden war die mexikanische Promotion Miura Boxing, die am Samstag ebenfalls eine interessante Profiveranstaltung auf die Beine gestellt hat. Sie wurde weltweit auf dem Streaminggiganten DAZN übertragen und ist dort auch im Relive einsehbar. Entsprechend lohnt es sich, einen Blick auf die 9 Profikämpfe zu werfen, die die bezaubernde Señorita Mariana Caballero in Naucalpan präsentiert hat.

Teran bestimmt seinen Southpaw-Gegner über den Jab

Jose Andres Teran vs. Agustin Perez Balbuena. © Miura Boxing

Im Hauptkampf erfolgte die Paarung zwischen Jose Andres Teran (14-2) und Agustin Perez Balbuena (13-4-1) im Superbantamgewicht. Teran ist einer der Hoffnungsträger bei Miura Boxing und entsprechend die a-side gewesen. Zuletzt holte er jedoch auch einen Sieg im Bantamgewicht und traf nun auf den Southpaw Perez, der aus einer Siegesserie von 7 Kämpfen kam. Allein im Jahr 2024 konnte Perez zwei wirklich gute Siege einfahren, darunter bei einem kleineren WBC-Titelkampf, wodurch Teran gewarnt war im Vorfeld.

Wer sich auf einen feurigen mexikanischen Infight-Kampf eingestellt hatte, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Teran zeigte sich ziemlich beweglich und agierte viel über den Jab, der in den ersten Runden auch sehr gut kam. Perez, der als Southpaw nicht zu unterschätzen galt, fing sich immer wieder im Jab-Duell die Treffer. In der zweiten Runde hatte Teran dann sehr starken Erfolg, auch mit den Powerpunches. In dieser Phase musste man befürchten, dass Perez eventuell nur wenig Land sehen würde, doch er fightete sich hinein. Ab Runde 4 wurde der Kampf ausgeglichener und Perez hatte in den mittleren Runden durchaus das Momentum im Kampf. Immer wieder stellte er auch Teran am Seil und bearbeitete diesen dort, was für einen Mover kein gutes Zeichen darstellt.

Doch in der finalen Schlussphase des Kampfes konnte Perez nicht mehr nachlegen, wodurch die Endphase erneut an Teran ging, der diesen Kampf insgesamt kontrolliert über die Ziellinie brachte. So sahen es auch die Punktrichter, die den Kampf einstimmig mit 98-92 und 2x 99-91 an Teran werteten, was sicherlich etwas zu eindeutig ausfiel in der Beurteilung. Teran bewies mit dem Sieg zwar nicht, dass er ein besonders aufregender Kämpfer ist, doch sein etwas atypisch technischer Boxstil ist stilistisch sicherlich interessant für die zahlreichen nationalen Pressure-Fighter.

Tellez erledigt seine Pflichtaufgabe vorzeitig

Ricardo Tellez Gonzalez vs. Ricardo Rosas Juarez. © Miura Boxing

Im Co-Mainevent sollte ein Leichtgewichtsduell zwischen Ricardo Tellez Gonzalez (10-1) und Ricardo Rosas Juarez (9-9) stattfinden. Die Ansetzung war eine der wenigen, bei der das Matchmaking auf den ersten Blick nicht stimmig erschien. Das zeigte sich darin, dass es der einzige Kampf war, welcher nicht über die Distanz ging. Der Rest war entsprechend so auf Augenhöhe gematcht, dass sich keine Seite vorzeitig durchsetzen konnte, was durchaus ein gutes qualitatives Zeichen ist.

Dennoch kann man im Vorfeld viel schreiben und meinen, die Favoriten müssen erst einmal ihrer Rolle im Ring gerecht werden. Dies war für Tellez auch kein Selbstläufer. Der kleinere Rosas entpuppte sich als ziemlich angriffslustiger Mann, der immer wieder starke Momente aufwies. Zwar hatte Tellez schon mehr vom Kampf, aber das war in Teilen auch kein einfacher Kampf für ihn durch die konstante Gegenwehr. Ein überraschend munterer und attraktiver Kampf ging dann plötzlich in der vierten Runde zu Ende, als Tellez sehenswerte Kombinationen zum Gesicht von Rosas landen konnte. Dieser musste gleich eine Serie an klaren Treffern einstecken, die ihn zu Boden schickten. Benommen saß er dort und resümierte für sich, dann lieber nicht mehr aufzustehen, weil der Schaden wohl zu stark erschien. Tellez entschied also die Pflichtaufgabe durch ein sehenswertes Finish in Runde 4.

Interessantes Prospect-Duell zwischen Mompar und Vargas

Diego Mompar Trevino vs. Leonardo Vargas. © Miura Boxing

Deutlich interessanter schien hingegen das Duell im Leichtgewicht zwischen Diego Mompar Trevino (8-2-2) und Leonardo Vargas (9-3). Beide konnten im Vorfeld einen ähnlichen Rekord aufweisen, wodurch man von einem spannenden und intensiven Prospect-Duell ausgehen durfte, was sich auch bewahrheitete.

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Von Beginn an gingen es die beiden jungen Männer sehr forsch an und schenkten sich nichts. Mompar konnte in der ersten Runde noch die besseren Powerpunches verbuchen, doch in den darauffolgenden Runden wurde das Duell konstant ausgeglichener, wodurch es nicht einfach zu werten war. Größer und physisch stärker war zwar Mompar, doch Vargas konnte insbesondere in den letzten beiden Runden nochmals gute Akzente setzen, wodurch er tendenziell diese Runden auch gewann. Insgesamt war es ein sehr ausgeglichenes und ansprechendes Duell zweier hungriger Boxer, welches auf die Scorecards ging. Dort sahen die Punktrichter mehrheitlich Mompar vorne, wobei ein Punktrichter den engen Kampf unentschieden wertete.

Retamozo bezwingt einen renommierten Veteranen

Ibran Retamozo vs. Diego Andrade Chavez. © Miura Boxing

Doch nicht nur Mexikaner kämpften am Samstag in Naucalpan. Beispielsweise traf im Superfedergewicht der Kolumbianer Ibran Retamozo (17-0) auf den mexikanischen Veteranen Diego Andrade Chavez (14-12-3). Retamozo steht bei Miura unter Vertrag und möchte den Schritt in Mexiko in die Weltspitze schaffen, um in absehbarer Zukunft große Kämpfe in den USA zu bestreiten. Dafür muss er aber vorerst noch anspruchsvoll ausgebaut werden. Ein Teil dieser Aufbauphase sollte Andrade darstellen, der ein äußerst renommierter und angesehener Fighter im weltweiten Kontext ist. So stand er schon in zahlreichen Titelkämpfen, die auf Augenhöhe stattfanden, und forderte starke Gegner in UK oder Kanada heraus.

Zur Geschichte gehört jedoch auch, dass Andrade seit sechs Kämpfen nicht mehr gewonnen hat und eventuell schon langsam als past prime einzuschätzen gilt. Retamozo war der längere Mann, der den Kampf über seinen starken Jab aufzog. Andrade war in der Anfangsphase gewohnt aggressiv unterwegs und konnte Retamozo immer wieder am Seil fixieren und bearbeiten. Doch dies währte nicht allzu lange, da sich Retamozo mit zunehmender Dauer boxerisch befreien konnte. Immer wieder schlug der Jab bei Andrade ein, der in den hinteren Runden konditionell dann auch noch abbaute. So schleppte sich der Veteran müde über die Distanz und verlor diesen Kampf nach Punkten. Das einstimmige Punkturteil lautete: 2x 78-74 und 79-73.

Insgesamt muss man das als Erfolg für Retamozo verbuchen, der zwar keinen numerisch beeindruckenden Gegner bezwang, dafür aber einen sicherlich nicht zu unterschätzenden. Sein technisches Boxen, gepaart mit dem konstanten Jab, ist durchaus ein Faktor, der eventuell in die erweiterte Weltspitze führen kann. Aber der Weg ist noch weit und der Kolumbianer wird auch auf starke Männer treffen müssen, die sich auf der Höhe ihrer Zeit befinden, was Andrade nicht mehr gänzlich war.

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Cordoba siegt – wird aber eigentlich niedergeschlagen

Sergio Cordoba Ibanez vs. Eder Garcia Cova. © Miura Boxing

Besonders interessant sind natürlich immer die Kämpfe in den tiefsten Gewichtsklassen des Boxens, was in Fachkreisen auch gerne liebevoll als Königsklassen umschrieben wird. Eines dieser Duelle gab es im Superfliegengewicht zu bestaunen, wo Sergio Cordoba Ibanez (4-0) auf Eder Garcia Cova (3-3-1) traf.

Cordoba, der als ungeschlagener Mann in den Kampf ging, galt im Vorfeld sicherlich als Favorit. Dieser Favoritenrolle wollte er auch sofort gerecht werden und investierte viel in den Kampf. Garcia wies jedoch auch seine Momente auf und landete seine erste Duftmarke zum Ende der ersten Runde, was jedoch gesamtheitlich zu wenig erschien. In der zweiten Runde gab es jedoch einen Schreckmoment, als Cordoba in den Mann ging und sich einen kurzen linken Haken von Garcia fing, der ihn zu Boden schickte. Es war ein klarer Niederschlag, den der Ringrichter scheinbar nicht gesehen hat bzw. falsch wertete. In dieser Phase hätte folgerichtig Garcia in Führung liegen müssen, was er nicht tat durch diese falsche Auslegung.

In den darauffolgenden Runden entwickelte sich durchaus ein ausgeglichener Kampf, der ein hohes Tempo aufwies, wie man es bei einem Duell in den Königsklassen auch erwartet. Keiner der beiden Boxer konnte groß überragen, doch Cordoba schien immer die eine Hand mehr ins Ziel zu bringen, was den leichten Unterschied ausmachte. Am Ende werteten die Punktrichter den Kampf einstimmig an Cordoba mit 58-56, 59-55 und 60-54. Der nicht gegebene Niederschlag bleibt jedoch ein Thema.

Frauenpower – 16-jährige Rianna Doforo überzeugt

Rianna Doforo vs. Sarahi Robles Ambrocio. © Miura Boxing

Mit Mariana Caballero steht eine ehemalige Boxerin an der Spitze von Miura Boxing, wodurch es wenig verwunderlich erscheint, dass auch Frauenboxen ein wesentlicher Bestandteil der Events darstellt. So erfolgte beispielsweise im November eine DAZN-Premiere, bei der die gesamte Fightcard lediglich Frauenkämpfe umfasste, um dem großartigen weiblichen Geschlecht eine gebührende Plattform weltweit zu geben. Auch am Samstag sollte die Fightcard aus drei tollen Frauenkämpfen bestehen, wodurch es am Ende jedoch „nur“ zwei wurden.

Zum einen traf die erst 16-jährige Engländerin Rianna Doforo (2-0) im zweiten Profikampf auf Sarahi Robles Ambrocio (1-1) im Superfedergewicht. Doforo, die eigentlich in Liverpool beheimatet ist, gab im November bei der zuvor erwähnten Frauen-Fightcard mit zarten 15 Jahren ihr Profidebüt. In dem Kontext kann man schon eher von einer Mädchen-Fightcard sprechen. Sie gewann ihren Kampf souverän gegen eine toughe 40-jährige Kontrahentin und bekam nun ebenfalls eine Gegnerin, die mit 1-0 im Rekord stand.

Doforo bewies jedoch von der ersten Sekunde an, dass sie ein sehr spezielles Talent darstellt, und konnte sehenswert Robles mit einem Treffer auf das Kinn hart zu Boden schicken. Die Mexikanerin stand zwar auf, hatte aber fortwährend Probleme mit der jungen Engländerin. Auch in den darauffolgenden Runden zeigte sich das technische Vermögen und der Geschwindigkeitsvorteil von Doforo, die Robles immer wieder mit klaren und harten Treffern zusetzte. Robles blieb jedoch standhaft und kam schlussendlich über die einseitige Distanz von vier Runden. Doforo bekam selbstverständlich das Punkturteil zugesprochen.

Marcos gewinnt ihren ersten Kampf als Ersatzgegnerin

Jennifer Prats vs. Yoemi Marcos Diaz.  © Miura Boxing
Bedeutend weniger erfolgreich verlief es für Jennifer Prats (1-2), die den Kampfnamen „La Irlandesa“ aufgrund ihrer irischen Wurzeln trägt. Prats traf auf die Ersatzgegnerin Yoemi Marcos Diaz (1-2), die zuvor noch keinen Profikampf gewinnen konnte. Doch gegen Prats zeigte sich Marcos ziemlich forsch und erschien technisch nicht schwächer, was leider kein Empfehlungsschreiben für Prats darstellt. So überraschte Marcos und enttäuschte Prats, wodurch die Punktrichter Marcos ihren ersten Profisieg zusprachen, mit Wertungen von 2x 39-37 und 38-38, was Marcos gefühlsmäßig überwältigte.

Perales erkämpft sich einen Arbeitssieg im stilistisch undankbaren Match-Up

Jafel Perales vs. Jorge Alberto Romero Ayala. © Miura Boxing

Mit Jafel Perales (21-2-2) stand zudem noch ein guter Kämpfer auf der Card, der im Leichtgewicht auf Jorge Alberto Romero Ayala (11-10) traf. Dieses Duell musste man gewiss als Pflichtaufgabe für Perales betrachten, weshalb der Kampf auch am Anfang der vollen Fightcard stand. Doch Romero erwies sich als stilistisch nicht einfacher Gegner.

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Perales war der klassische Pressurefighter, der konstant nach vorne ging und am Mann arbeitete. Doch auf diesen Kampf wollte sich Romero keineswegs einlassen. Er bewegte sich taktisch sehr ansprechend im Rückwärtsgang. Immer wieder ging er aus der Schlagdistanz leichtfüßig heraus, versuchte mit Jabs und Kontern eigene Akzente zu setzen, was durchaus auch von Erfolg gekrönt war. Zwar musste man Perales in den Runden vorne sehen, da er mehr investierte und das Tempo vorgab, doch es war keineswegs das klare und einfache Duell für den Favoriten, wie man es im Vorfeld erwarten konnte. Das zeigte sich auch bei der Urteilsverkündung, wo Perales lediglich eine Mehrheitsentscheidung zugesprochen bekam.

Es war nun nicht das große Statement für weitere große Kämpfe, jedoch blieb er aktiv und bringt einen numerisch guten Rekord mit, der für Matchmaker auf der gesamten Welt interessant erscheinen dürfte. Wenn er auf einen Gegner trifft, der sich mit ihm auf eine Infightschlacht einlässt, dann könnten seine Qualitäten auch besser zur Geltung kommen.

Gesamtes Event auf DAZN verfügbar

David Del Rio vs. Martin Vargas
Ramirez.
© Miura Boxing

Einen weiteren Kampf gab es im Leichtgewicht, wo David Del Rio (4-0) auf Martin Vargas Ramirez (2-5) traf. Ein Duell zweier junger Männer zwischen 19 und 21 Jahren, das sehr ausgeglichen erschien. Del Rio investierte einiges im Kampf, doch dies beeindruckte Vargas nur wenig, der hinten heraus konditionell besser aufgestellt schien. Einen Kampf über sechs Runden hätte Vargas unter Umständen vielleicht gewonnen, doch bei vier Runden bekam Del Rio eine Mehrheitsentscheidung zugesprochen mit Wertungen von 2x 39-37 und 38-38.

Wer sich das Event ebenfalls in Gänze anschauen möchte, der kann dies im Abo auf DAZN tun. Dort ist die gesamte Fightcard, die fast fünf Stunden ging, auch im Relive verfügbar. Zugleich sei erwähnt, dass die Abfolge der Kämpfe sehr zügig vonstatten ging und es keinerlei nennenswerte Pausierungen gab, die störend erschienen. Leichte technische Mängel bei der Übertragungsqualität sind jedoch anzumerken.

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