Am Samstag: Universum Boxing Night mit Bauer vs. Rost in Köln

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Fightposter zum clash of the germans zwischen Leon Bauer und Timo Rost.

Universum Box Promotion veranstaltet am Samstag ihr nächstes Event. Nach einigen Änderungen rücken nun die Talente stärken in den Fokus.

Am Samstag ist es endlich so weit, die Universum Boxing Night #10 erfolgt in der Motorworld Köln. Edle Karossen kann man auf dem Gelände begutachten, im Ring soll es dagegen nicht weniger fulminant und beeindruckend zur Sache gehen. Nach einiger Kritik bezüglich der Influencerkämpfe in der Vergangenheit, möchte Universum Box Promotion den Schwerpunkt wieder verstärkt auf ihre Profis legen. Ein Fingerzeig der neuen Marschroute ist die kommende Veranstaltung in Köln, wo es keinen einzigen Influencer-Kampf geben wird, dafür eine richtig volle Card mit 13 Profikämpfen. Doch leider musste man auch einige Kompromisse eingehen, die im Vorfeld so nicht angedacht waren.

Zahlreiche Absagen veränderten die Fightcard eminent

Ursprünglich war der Hauptkampf zwischen Luka Plantic (7-0) und Ivan Zucco (18-0) im Supermittelgewicht geplant. Beide Boxer sind vielversprechend bei der WBC gerankt und hätten ihren ungeschlagenen Rekord aufs Spiel gesetzt, was ein Hauptkampf von globalem Interesse bedeutet hätte. Dieser Kampf findet leider nicht mehr statt, was die erste große Hiobsbotschaft bedeutet. Allerdings wird Universum Box Promotion den Kampf in absehbarer Zeit nachholen; der genaue Termin wird baldig kommuniziert.

Nicht viel weniger interessant wäre das Superweltergewichtsduell zwischen Ermal Hadribeaj (17-0-1) und Fatih Keles (17-2-1) geworden. Doch anhaltende Visaprobleme haben die Einreise von Keles verhindert, wodurch ebenfalls der albanische Shootingstar einen neuen – aber nicht ungefährlichen Gegner erhalten hat. Auch bei der türkischen Boxsensation Serhat Güler (4-0) mussten Änderungen bei der Gegnerwahl vorgenommen werden, die nicht zwingend eine Steigerung in der Qualität zur Folge hat. Das sind leider solch gravierende Änderungen des eigentlich geplanten Events, dass dies für jede Promotion der Welt eine Hürde darstellt. Doch man hat weiterhin eine Fightcard für Köln aufgestellt, die insbesondere in der Breite für Furore sorgen kann.

Mit Ausfällen und Änderungen muss man im Kampfsport stets leben; das gehört zum Sport dazu. Selbstverständlich tut es jeder Promotion weh, wenn ein großer Hauptkampf ausfällt. Dabei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob es sich um einen kleineren Promoter handelt oder um einen Big Player.

Aber weiterhin wird Universum 13 starke Profikämpfe präsentieren, wodurch es sich deutlich eher lohnt zu schauen, was am kommenden Samstag in Köln geplant ist.

The Clash of the Germans

Mindestens drei WBC-Titelkämpfe sind an dem Abend geplant. Den Hauptkampf werden allerdings zwei deutsche Boxer austragen.

Leon Bauer (19-0-1) #123 vs. Timo Rost (16-1-3) #264 Supermittelgewicht: Leon Bauer ist ein neues Signing bei Universum und möchte an alte erfolgversprechende Tage anknüpfen. Das einstige Wunderkind stand bei Sauerland Events unter Vertrag und konnte sogar in Las Vegas einen Kampf gewinnen. Wenig später wurde Bauer IBF-Juniorenweltmeister, und sein Weg sollte nur steil nach oben verlaufen, was er nicht tat. Probleme in verschiedenen Bereichen machten einen Strich durch die Rechnung. Sei es die Corona-Pandemie, Probleme mit dem Management oder auch dem seelischen Wohlergehen, vieles lag im Argen. Bei Universum soll sich Bauer wieder vermehrt auf das Boxen konzentrieren und das alte Feuer entfachen, was in ihm steckt.

Rost machte Schlagzeilen als Gegner von Felix Sturm

BOXEN: Universum Boxpromotion, Hamburg, 19.12.2020
Felix Sturm (GER) – Timo Rost (GER)
© Torsten Helmke

Als ersten Gegner hat man Timo Rost verpflichtet, einen Schützling von den Leverkusenern No Limit Boxing. Bekim Hoxhaj leitet dies und gilt als Trainerfuchs und Schleifer für Talente. Rost, der eine Zeit lang sich selbst promotet hat und später zur Fächer Sports wechselte, die wenig später ihre erfolgsversprechende Arbeit einstellten, sehnt sich nach Kontinuität, die bei Bekim Hoxhaj mehr als gegeben ist. Besondere Bekanntheit erlangte Rost sogar bei einer zurückliegenden Universum-Veranstaltung, wo er in einem brühend heißen Universum Gym sich 10 harte Runden mit Felix Sturm (44-6-3) lieferte und nach Punkten verlor. Dies bedeutete die letzte Profiniederlage für Rost, der seitdem ungeschlagen geblieben ist.

Sicherlich wird Bauer als Favorit in den Kampf gehen, dafür war sein einstiges Niveau zu hoch, doch wenn er den physisch starken Rost in den Kampf kommen lässt, dann kann es sich schnell zu einer harten Schlacht entwickeln. Bauer, der in den letzten Jahren überwiegend inaktiv blieb, muss hier beweisen, dass er noch sein ehemaliges Niveau abrufen kann, ansonsten kann der Kampf auch ein böses Erwachen bedeuten. Allgemein dürfen sich die Zuschauer auf einen sicherlich atmosphärisch starken und emotionalen Hauptkampf mit nationaler Prägung gefasst machen.

WBC-Titelkampf zweier ungeschlagener Boxer im Superweltergewicht

Hadribeaj vs. Shtonda.

Ermal Hadribeaj (17-0-1) #40 vs. Bohdan Shtonda (8-0) #384 Superweltergewicht: Mit Hadribeaj steht ein albanischer Amerikaner auf der Fightcard, der zuletzt in verschiedenen Ländern WBC-Titelkämpfe bestritten hat. So erfolgten Siege in Dubai, den USA, Albanien und zuletzt beim großen WBC-Kongress in Usbekistan, wo er den Exweltmeister Carlos Molina (38-14-2) nicht nur bezwang, sondern ihn sogar stoppen konnte. In 20 Jahren gelang das noch keinem Boxer gegen Molina, der schon gegen Carlos Adames (23-1) oder auch Erislandy Lara (29-3-3) antrat. Aktuell rangiert die albanische Boxhoffnung auf Platz 16 der WBC, bei einer erfolgreichen Titelverteidigung seines WBC International-Titels ist eine Top-15-Platzierung nur noch Formsache, die ihm einen WM-Kampf ermöglichen kann.

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Ursprünglich sollte Fatih Keles gegen den starken Hadribeaj kämpfen, das ging aus Visa-Gründen nicht, nun wird es der ungeschlagene Ukrainer Shtonda werden. Dieser ist noch im Profibereich ein ziemlicher No-Name, das soll sich aber durch den Kampf in Köln gravierend ändern. Er stammt aus einem Dorf in der Ukraine, fand dort keine passenden Gegner und ging in die Hauptstadt Kiew, wo er sich problemlos im Sparring mit der Elite messen konnte. Shtonda ist ein Boxtalent, das über viel Potenzial verfügt. Er ist, wie so viele Ukrainer, gut ausgebildet und hat auch physische Parameter, die interessant erscheinen. Auch wenn vielleicht Hadribeaj ein zu großer Schritt nach oben bedeuten könnte, ist davon auszugehen, dass Shtonda sich hier stark präsentieren wird und einen guten Kampf liefert.

Sensationsboxer Güler wechselt die Gewichtsklasse

Boxen: Universum Boxing Night #9, Ilsenburg, 30.09.2023
WBC-International Silver Light Heavyweight Title: Rostam Ibrahim (GER) – Serhat Güler (TUR)
© Torsten Helmke

Serhat Güler (4-0) #32 vs. Branislav Malinovic (18-9-2) #418 Supermittelgewicht: Serhat Güler hat einen kometenhaften Aufstieg in Deutschland absolviert. Im Oktober 2022 wurde der türkische Ausnahmeboxer Profi, im Juni des vergangenen Jahres gab es dann seinen ersten WBC-Titelkampf gegen Leon Bunn (19-2), den er spektakulär mit einem KO für sich entschieden hat. Pikant dabei, Rostam Ibrahim (11-1-2) sollte eigentlich gegen Bunn kämpfen, dieser fiel aus, und Güler stieg die Gewichtsklasse auf und gewann als Ersatzmann krachend. Im Nachgang gab es noch einen Sieg über Ibrahim, der ebenfalls krachend KO geschlagen wurde. Es war ein Anwärter für den Kampf des Jahres 2023 in Deutschland.

Nun wechselt Güler in seine eigentliche Gewichtsklasse, das Supermittelgewicht, zurück, wo er tendenziell noch gefährlicher erscheint als ohnehin schon. Ursprünglich war der starke Südkoreaner Deok No Yun (8-1) als Gegner geplant, doch dieser Kampf konnte zum zweiten Mal nicht realisiert werden, und mit Michal Ryba (19-10-1) wurde ein zäher und erfahrener Mann als Ersatz ausgewählt. Nun fällt diese Paarung auch aus, und man hat kurzfristig Malinovic angesetzt, der als krasser Underdog in den Kampf gehen wird. Dennoch ist Güler stets eine Sichtung wert, und von daher ist auch dieser Kampf mit seiner Beteiligung gewissermaßen erfreulich.

Zwei ungeschlagene Boxer sind bereit zur WBC-Schlacht im Halbschwergewicht

Fightposter zu Branimir Malenica vs. Ahmed Dananovic.

Branimir Malenica (7-0) #378 vs. Ahmed Dananovic (9-0-1) #223 Halbschwergewicht: Ein Star des Abends könnte diese Paarung bedeuten. Beide Boxer sind noch ungeschlagen und riskieren ebenfalls ihre Null im Rekord für 2 WBC-Titel. Im Profibereich gab es bisweilen überwiegend nur Aufbaukämpfe, doch das soll sich nun für beide Boxer entsprechend ändern. Es ist die Gelegenheit, sich einem größeren Publikum zu präsentieren und auf die Landkarte zu setzen. Beide Boxer bringen eine KO-Quote von über 80 % in den Ring, haben einen Amateurhintergrund und sind entsprechend ungeschlagen, wodurch man hier von einem wirklich interessanten Kampf ausgehen kann.

Der türkische Traum eines neuen Sinan Şamil Sam

Fightposter Sinan Özsahin vs. Ahmed Krnjic.

Sinan Özsahin (1-0) #1064 vs. Ahmed Krnjic (Debüt) Schwergewicht: Wenn man ein türkisches Schwergewicht ist, wird man schnell vermutlich mit Sinan Şamil Sam (31-4) verglichen, der einst Amateurweltmeister im Superschwergewicht wurde und später eine erfolgreiche Profikarriere absolvierte. Die Fußstapfen sind groß, doch Özsahin soll jemand sein, der sie eventuell eines Tages füllen könnte. Das türkische Schwergewichtstalent hat im Dezember sein Profidebüt gefeiert und bleibt weiterhin aktiv. Sein kommender Gegner unterscheidet sich jedoch stark von einem normalen Aufbaugegner.

Krnjic war früher Amateurboxer und macht als Kickboxer mittlerweile Karriere. So hat er beispielsweise bei der renommierten One Championship debütiert und auch prompt gewonnen. Er gilt als physisch starker und fähiger Mann. Zwar hat er natürlich den Nachteil, dass er Boxen nicht als Spezialisierung trainiert – doch seine Voraussetzungen sind dennoch so stark, dass das ein spannender Kampf für Özsahin verspricht. Die Herausforderung ist sicherlich um ein Vielfaches höher, als wenn man dort einen klassischen Aufbaugegner verpflichten würde mit 20 Niederlagen am Stück.

Prospect gegen renommierten IBO-Herausforderer

Serkay Cömert (5-0) #165 vs. Roberto Arriaza (19-8) #155 Mittelgewicht: Mit Cömert steht noch ein spannendes deutschtürkisches Talent im Ring, der erstmals bei einer Universumveranstaltung zu sehen ist. Er hat im letzten Kampf den polnischen Krieger Robert Talarek (28-24-3) gestoppt, was nicht viele Boxer von sich behaupten können. Cömert gilt als fähiges Prospect, sein Weg dürfte sehr weit nach oben führen. Entsprechend geht man auch ambitioniert im Matchmaking vor, weil man von seiner Personalie enorm viel hält.

Mit Roberto Arriaza wartet ein ehemaliger IBO-Herausforderer, der sich nur knapp Sebastian Formella (25-3) nach Punkten geschlagen geben musste. Zuletzt haben sich einige Niederlagen gesammelt, darunter gab es dennoch starke Leistungen von Arriaza, beispielsweise sein harter und ausgeglichener Kampf gegen Armel Mbumba-Yassa (10-0) in Leverkusen. Arriaza wartet seit längerer Zeit auf einen Kampf, bereitet sich akribisch vor und soll maximal motiviert sein, dem Prospect Cömert einen fulminanten Kampf in Köln zu liefern.

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Elite-Amateur Asanau möchte seine Skills unter Beweis stellen

Dzmitry Asanau (7-0) #89 vs. Zsolt Osadan (26-1-1) #184 Leichtgewicht: Zu den technisch versiertesten Boxern auf der Welt gehört zweifellos Asanau. Er lieferte eine beeindruckende Amateurkarriere und behielt seine Skills auch im Profibereich bei. Er zeichnet sich in erster Linie durch seine Fähigkeiten, seine Bewegungen und schlichtweg sein technisches Talent aus. Dabei rattert er nicht nur monoton den Jab herunter und punktet seine Gegner nach Strich und Faden aus, sondern bietet den Zuschauern auch immer wieder mutige Einlagen, die elektrisieren. Zuletzt gab es einige schwächere Gegner für Asanau, der sich nun wieder einer besseren Aufgabe stellen muss.

Osadan blickt auch auf eine Amateurkarriere zurück, obschon sie ungleich weniger fundiert ausfiel als die von Asanau. Bei den Profis bringt er 26 Siege bei 28 Kämpfen mit, was eine gute Bilanz darstellt. Mit Radomir Obrusniak (7-1) bezwang er auch schon einen guten Namen bei den Profis, der unter anderem Assan Hansen bei den Amateuren schlug. Osadan hat ebenfalls technisch einiges drauf, wodurch das Duell gegen Asanau sicherlich auf dieser Ebene ein Leckerbissen zu werden verspricht. Wer also ästhetische Bewegungsabläufe, geschwinde Aktionen und eine hohe Workrate präferiert, wird bei dieser Paarung sicherlich mehr als fündig werden.

Weitere Schwergewichtsaction auf der Undercard

Jose Larduet am 27.01.2024 in Köln.

Mourad Aliev (9-0) #62 vs. Awadh Tamim (16-8) #172 Schwergewicht: Das Schwergewicht darf in Deutschland selbstverständlich nicht fehlen. Mit Aliev steht der amtierende WBC-Internationalchampion im Ring, der aktuell die Nummer 20 im Ranking innehat. Der einstige starke Amateur, der durch seinen Protest einen Eklat bei den Olympischen Spielen von Tokio auslöste, ist mit 2,02 m eine mehr als imposante Erscheinung, die auch noch richtig stark boxen kann. Ursprünglich sollte er gegen das ehemalige SES-Signing Tomas Salek (20-4) antreten, doch aus Fügungen ist Tamim nun der neue Gegner; Salek wird im Laufe des Jahres nachgeholt.

Tamim versuchte sich frühzeitig im Boxen zu etablieren, was nur durchwachsen gelang. Nach einer Niederlage im Jahr 2011 verblieb der Schwede mit Wurzeln in Tansania 10 Jahre ohne Profiboxkampf, ehe er 2021 sein Comeback startete. Im gediegenen Alter konnte er plötzlich in Deutschland einen KO-Sieg einfahren und wenig später als Underdog die schwedische Meisterschaft mit einem KO-Sieg feiern. Gegen Aliev ist ein Erfolg zwar unwahrscheinlich, die Chance auf einen Lucky Punch ist jedoch durchaus vorhanden.

Tamim boxte im vergangenen September schon bei der Universum-Veranstaltung in Ilsenburg, damals unterlag er dem Kubaner Jose Larduet (11-0), der ebenfalls in Köln dabei sein wird. Der mächtige und schlagstarke Kubaner soll sich im Ring fit halten für anstehende große Kämpfe, die unter Umständen auch im Ausland auf ganz großer Bühne stattfinden werden. Gegen wen Larduet in Köln kämpft, wird kurzfristig noch bekanntgegeben.

Michael Wallisch und Carsten Stahl kämpfen für Kinder

Ursprünglich sollte auch das neue Universum-Signing, Michael Wallisch (23-6), seinen ersten Kampf unter neuer Promotion in Köln absolvieren. Der bayerische Hüne hat eine bewegende Vergangenheit, so musste er mit 7 Jahren ins Kinderheim und wurde insgesamt 16 Mal dort herumgereicht; einen festen Platz der Geborgenheit fand er nie. Seine Erfahrungen möchte er in die soziale Arbeit mit einfließen lassen, die ihm ein Herzensthema neben dem Boxsport ist. Universum-Boss Ismael Özen Otto, der Vorstand des „Kampf Deines Lebens e.V.“ ist, liegen auch die sozialen Projekte sehr am Herzen. Entsprechend ist der Gewinn von Michael Wallisch nicht nur sportlich ein großer Mehrwert für Universum, sondern auch menschlich. Für die Jugendgewaltprävention scheint diese Zusammenarbeit ein Glücksfall zu sein.

Vorerst wird sich Wallisch wegen einer Verletzung noch gedulden müssen mit seinem Universum-Debüt im Ring, aber er wird zusammen mit Carsten Stahl am Ring in Köln sein und sich aktiv für den Kinderschutz engagieren.

Prospects müssen sich dem ambitionierten Matchmaking stellen

Oussama Kebdani (3-0) #734 vs. Temitope Abiola (5-1) #727 Superfedergewicht: Mit Kebdani steht ein ambitioniertes Talent im Ring, das enorm von sich überzeugt zu sein scheint. So gab er beispielsweise Universum ein Interview mit dem Tenor, dass er gerne Weltmeister werden möchte – und dies nebenbei noch in verschiedenen Gewichtsklassen. Für diese dezent ambitionierte Zielsetzung bedarf es wohl überdurchschnittlich viel Talent und Fleiß. Aus welchem Holz Kebdani geschnitzt ist, soll Köln erfahren, denn sein Gegner wird ihm sicherlich einiges abverlangen.

Abiola ist ein 20-jähriges nigerianisches Prospect, das zuletzt in Frankreich seine erste Profiniederlage hinnehmen musste. Hierbei sei jedoch erwähnt, dass Abiola ursprünglich im Superfedergewicht kämpft, für den Kampf gegen den ungeschlagenen Imrane Bentchakal (9-0) wechselte er ins Weltergewicht, wo er sich dennoch mehr als beachtlich schlug. Abiola wird nun wieder im Superfedergewicht gegen Kebdani kämpfen, wo er natürlich nochmals stärker einzuschätzen gilt. Es ist durchaus zu erwarten, dass es ein rassiger und schneller Kampf geben wird, wo sich beide junge Männer nichts schenken werden.

Younes Zarraa (8-0) #749 vs. Sander Diaz (13-10-1) #817 Superleichtgewicht: Zarraa wurde sehr bedacht aufgebaut und hat in seiner Profilaufbahn noch nicht die stärkeren Gegner vor die Fäuste gesetzt bekommen, was sich nun sukzessive ändern soll. Mit Diaz steht schon die erste Bewährungsprobe für Zarraa bereit, der ihm sicherlich einiges abverlangen kann.

Diaz begann schon als 17-Jähriger mit dem Profiboxen, ist derweil mit 24 Jahren entsprechend auch noch entwicklungsfähig. Seinen größten Kampf hat er zweifellos gegen Exweltmeister und Olympiateilnehmer McJoe Arroyo (18-4) im Jahr 2018 bestritten, wo er nur knapp via Mehrheitsentscheidung verlor. Inzwischen boxt Diaz in höheren Gewichtsklassen, was ihm auch einige Niederlagen einbrachte. Dennoch hat er schon gegen gute Männer gekämpft und sie teilweise mehrfach zu Boden gebracht, wie es beim ehemaligen EBU EU-Titelträger Andoni Gago (27-7-4) der Fall war. Für Zarraa bedeutet es also endlich die erste Bewährungsprobe gegen einen zwar numerisch wenig eindrucksvollen – aber sicherlich nicht gänzlich ungefährlichen Diaz.

Aufregendes Prospect Nduka möchte seinen Sonderstatus unter Beweis stellen

Fightposter

Steven Nduka (3-0) #467 vs. Siarhei Huliakevich (45-23-4) #470 Supermittelgewicht: Erfreulich ist auch die Anwesenheit von Nduka, der als kommender Mann in Deutschland gilt. So hat der erst 17-Jährige schon etliche Erfolge im Amateurbereich vorzuweisen und möchte nun auch bei den Profis seinen Sonderstatus unter Beweis stellen. Im September des vergangenen Jahres wechselte er zu den Profis und konnte beim Debüt direkt einen erfahrenen Mann stoppen.

Nduka ist eine der ganz heißen Personalien in Deutschland, nun bekommt er im erst vierten Profikampf auch seinen ersten wirklichen Test mit Ex-Europameister Huliakevich. Zwar hatte dieser seine beste Zeit vor etwa 15 Jahren im Superfedergewicht feiern können, doch der Weißrusse blieb bis zum heutigen Tage irgendwo relevant. Im Juni 2022 schlug er Kasim Gashi (20-4) KO, zuletzt erfolgten noch zwei Unentschieden gegen Benjamin Blindert (14-0-2), was auch 2 Siege hätten sein können. Huliakevich ist enorm erfahren und weiß, worauf es ankommt. Für das Boxversprechen Ndukas scheint das sicherlich kein uninteressanter Prüfstein zu sein.

 Kostenlose Übertragung auf YouTube

Ugur Kadam (6-0) vs. Frank Rojas (25-10) #505 Halbschwergewicht: Die üppige Fightcard wird mit diesem Vierrundenkampf komplettiert. Kadam stand in den vergangenen Jahren nur sehr wenig im Ring und hat zudem in der Vergangenheit nur unterdurchschnittliche Gegner herausgefordert.

Nun wartet mit Rojas eine deutliche Steigerung, denn dieser blickt auf ein ordentliches Resümee. Er boxte im Juni 2018 einen WBA-Eliminator im Weltergewicht gegen Jose Benavidez Jr (28-3-1), den er verlor. Mittlerweile machten sich einige Niederlagen im Rekord breit, die auch in höheren Gewichtsklassen stattfanden. Dennoch hat er beispielsweise im Oktober noch einen guten Kampf gegen den starken Ronny Landaeta (21-5) absolviert, wo er teilweise auch Runden gewann. Wenn Rojas also gewillt ist, hier einen guten Kampf zu liefern, wird er es trotz der physischen Unterlegenheit auch schaffen können.

 

Das Event wird am Samstag kostenlos auf dem Universum YouTube-Kanal übertragen. Sämtliche 13 Kämpfe sind dort ersichtlich, was sicherlich ein toller Boxabend werden wird, obschon eben auch einige Paarungen leider nicht so stattfinden, wie einst angedacht. Doch das aktuelle Resultat lässt sich dennoch sehen.

Wer jedoch in den Livegenuss der Kämpfe kommen möchte und sich einen genauen Überblick verschaffen will, der kann auf Reservix noch Karten für das interessante Event am Samstag sichern.



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